Kurz mal weg

Zwolle (Overijssel) Urlaub in Coronazeiten – Meine Erfahrungen

Hier kommt endlich das Update zu meinem Juli-Urlaub in Zwolle, Overijssel (Niederlande).

Zusammengefasst: Es war anders und es war auch wieder nicht anders.

Heute geht es im Wesentlichen um die vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Einschränkungen meines Kurzurlaubs in den Niederlanden vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Wenn dich darüber hinaus interessiert, was du in Zwolle unternehmen kannst und was ich mir dort angeschaut habe, dann lies doch gerne einmal hier.  

Normalerweise (also vor Corona): Ich liebe die Niederlande besonders wegen ihrer gewissen Leichtigkeit im Leben, also wie ich dort auf einem riesigen Marktplatz umgeben von hübschen Blumenarrangements inmitten von Niederländern sitzen und einen Kaffee oder ein Bier trinken kann. Ich bummele stundenlang durch kleine enge Geschäftchen, spaziere um die Gracht und bewundere in schmalen Gassen die hübschen kleinen Häuschen. Überall hängen Blumen und niemand ist gestresst. Super.

In diesen Coronazeiten: Ich liebe die Niederlande immer noch und alles ist genauso wie immer, nur jemand ist gestresst und zwar ich. Denn diese kleinen engen Geschäfte und die schmalen Gassen sind mir eindeutig zu eng und zu schmal. Niemand hält wirklich Abstand, denn in den Niederlanden gibt es keine so strengen Corona-Einschränkungen, wie es hierzulande so ist. Dort herrscht einfach eine andere neue Normalität als bei uns und die sieht so aus, dass die Maske in den öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht ist und sonst nicht. Am Eingang jedes Geschäfts oder Restaurants stehen zwar ein Desinfektionsmittelspender oder ein Drogerie-Gel und manchmal auch Abstandsschilder, aber das wars. Niemand kontrolliert, ob die Desinfektion benutzt wird, und ich habe auch tatsächlich nicht viele Menschen gesehen, die es sich in die Hände geschmiert hätten.

Abstand halten in Zwolle – Kurzurlaub in Corona-Zeiten

Zwar haben die Restaurants auf den Fußböden Markierungen aufgeklebt, welche Wege zur Toilette hin und welche zurück genommen werden müssen, aber das Servicepersonal serviert Essen und Getränke ohne Maske und natürlich auch ohne Abstand. Geht ja auch schwer. Nun ja. Einige Restaurants möchten, dass du vor dem Besuch einen QR-Code scannst und bestätigst, dass du keine Krankheitssymptome hast. Oder sie fragen mündlich. Oder gar nicht.

Dahingegen fühlte ich mich im Hotel weitaus geschützter. Das war wirklich schlau geregelt; ich erzähle dir hier nur Stichpunkte, weil das natürlich von Hotel zu Hotel unterschiedlich sein dürfte. Von eigentlich drei Eingängen durfte nur einer als Eingang und ein anderer als Ausgang benutzt werden, es gab vorgezeichnete Laufwege, die mit Aufklebern auf den Böden besonders markiert waren, Spuckschutz an der Rezeption und Abstandsgebote. Die Zimmer wurden vor Anreise gereinigt und desinfiziert und dann mit einem Klebesiegel „You are the first to enter after cleaning“ verschlossen.

Ich habe gesehen, dass die Zimmerreinigung mit Handschuhen und mit Maske gemacht wurde. Es gab keinen täglichen Zimmerservice; wenn du neue Handtücher brauchtest, musstet du die alten in einer Tüte von außen an die Zimmertür hängen und später hingen frische Handtücher vor der Tür. Was ich an den niederländischen Hygienevorschriften allerdings merkwürdig finde, ist, dass das Frühstück trotzdem als Buffet serviert wurde und jeder sich ohne Maske, aber mit am Sitzplatz bereit gelegten Einweghandschuhen bedienen durfte. By the way: Im Nachbarhotel servierte man auf der Terrasse eine Etagere mit Frühstücksutensilien – vielleicht darf jedes Hotel die Hygienevorschriften selbst auslegen.

Die Coronaeinschränkungen sind deutlich weniger als bei uns in Deutschland – und jedenfalls für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Das musst du wissen, wenn du einen Kurzurlaub zu meinen Lieblingsnachbarn ♥ unternimmst.

Abstand halten in Zwolle – Kurzurlaub in Corona-Zeiten

Abseits der Einkaufsstraßen ist es natürlich wunderschön und erholsam wie immer; z.B. ein Spaziergang rund um die Außengracht lohnt sich nach wie vor unheimlich. Wenn du Zeit hast, kann du auch in die umliegenden Dörfer oder sogar bis zum Ijsselmeer fahren (ich empfehle hier besonders Urk und Lemmer) und dir da Stellen suchen, die nicht so überlaufen sind.

Außengracht in Zwolle

Eine wundervolle Idee hatte der ortsansässige Künstler Ronald Westerhuis. Er plakatiert mit riesigen Schildern prominente Standorte in der Stadt, Flaggen, Banner und auf Lastwagen: „HEB LIEF“, also „LIEBE“. „In einer Zeit, in der wir uns physisch nicht treffen, sind Aufmerksamkeit, Liebe und Respekt unerlässlich“, erklärt er die Idee hinter seiner Kampagne (Quelle: https://www.destentor.nl/zwolle/heb-lief-als-slogan-in-coronatijden-zwolse-kunstenaar-gaat-ermee-de-boer-op~a23f3fac/?referrer=https://www.google.com/).

Tolle Kunstaktion des örtlichen Künstlers „Liebe“ als psychische Unterstützung in Corona-Zeiten

Mein persönliches Fazit zum Kurzurlaub in Corona-Zeiten in den Niederlanden lautet:

Liebevoll gemeinte eingeschränkte Empfehlung ♥

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